Olympische Spiele in Paris


Treis-Karden, Luxemburg, Thionville, Metz, Reims, Wassersportzentrum Vaires-sur-Marne, knapp 25 Kilometer östlich von Paris. Die knapp 35 Jonas Wiesen Fans der Rudergesellschaft Treis-Karden, treffen erwartungsvoll nach mehr als 500 Kilometern Fahrt am Ort des olympischen Achterrennens ein. Mit Jonas Wiesen, dem Steuermann des Deutschland-Achters, steht zum ersten Mal in der langen Geschichte des kleinen moselländischen Rudervereins ein Sportler im Finale von Olympischen Spielen. „Irgendwie ist Jonas auch das Ergebnis einer Arbeit von vielen im Verein, mit Klaus Bischof als Vorsitzender, engagierten Übungsleitern und vielen Ehrenamtlichen im Vorstand. Dieser 3. August 2024 macht uns alle stolz“, sagt Michael Hippert, der Jonas Wiesen als Trainer entdeckte und der zusammen mit seiner Frau Dagmar das sportliche Herz dieses Vereins ist. Vaires-sur-Marne,13 000 Einwohner, wo auch die Wettbewerbe im Kanufahren und im Kanuslalom stattfinden, läuft an diesem frühen Morgen über von Menschen. Es ist eine unbändige Vorfreute von am Ende 20 000 Franzosen, Holländern, Engländern, Amerikanern, Neuseeländern, Kanadiern und Deutschen. Es ist anders als etwa im Fußball. Die natürlich vorhandene Rivalität der Nationen zeigt ein anderes Gesicht. Man feuert seine Ruderinnen und Ruderer an, aber am Ende ist es dann ein gemeinsames Fest, mit dem man die Sieger feiert. Der Respekt vor den außergewöhnlichen Leistungen der Sportlerinnen und Sportlern steht über allem und prägt das Zuschauerverhalten. Das Rennen der Achter vom 3. August 2024 ist schnell erzählt. Der deutsche Achter, wieder mit Matthias Schönherr als Schlagmann, der im Hoffnungslauf vom Donnerstag so viele gute Ansätze gezeigt hatte, er enttäuscht auch im Finale nicht. Das von Jonas Wiesen von der Mosel gesteuerte Boot fährt auch in Paris ein sehr gutes Rennen, wird am Ende hinter Großbritannien, den Niederlanden und den USA Vierter. Es ist ein herausragender vierter Platz, sieben Sekunden hinter dem Siegerboot und etwas mehr als drei Sekunden auf die Bronzemedaille. „Der deutsche Achter fliegt wieder“, schreibt eine französische Tageszeitung und das macht Mut für die Zukunft. Jonas Wiesen ist dennoch unmittelbar nach dem Rennen bitter enttäuscht. „Wir waren so nahe dran, kamen gegen Ende des Rennens der Medaille immer näher. Der vierte Platz schmerzt“, erzählt er. Das so viele aus seinem Verein gekommen sind, das aber macht ihn stolz. Wie es sportlich mit ihm weiter geht, das will er bald entscheiden. Die Verantwortlichen bei der RG Treis-Karden werden alles tun, um Jonas Wiesen bei der Stange zu halten, damit der 28 jährige die Basis für die langen Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles sein kann. Ein unvergessliches Bonbon gab es für die Fans für die Mosel dann auch noch: der brillante Sieg von Oliver Zeidler im Einer Rennen war der große Höhepunkt dieses Tages in Vaires-sur-Marne. Oliver Zeidler explodierte und fuhr seine Gegner in Grund und Boden. Wohl selten zuvor beherrschte ein Ruderer seine Bootsklasse so sehr wie Zeidler. Es sei ein grandioser Tag bei Olympia gewesen, schwärmen Treis-Kardens Ruderfans später. Die gesamte Atmosphäre, die hilfsbereiten omnipräsenten Volunteers, das tolle Wassersportzentrum, die Organisation und Abwicklung an der Ruderstrecke, das Auftreten der überall präsenten, aber von einer einzigartigen Höflichkeit gekennzeichneten Sicherheitskräfte, das zusammen mache Paris so einzigartig und die Olympischen Spiele mit nichts anderem auf der Welt vergleichbar. Olympia habe gewonnen, der Sport und vor allem Paris war das Resümee eines Ruderfans, der hineinschnuppern durfte in diese unvergleichliche Welt von Olympischen Spielen.





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